Physik der Farbe
Eine praktische Farbenlehre für Architektur, Design und Handwerk
Ein Farbton kommt selten allein ...
Ulrich Binder wagt eine neue Farbenlehre: Abseits von Grundfarben,
Sattheitsgraden und Mischverhältnissen nähert er sich dem Thema Farbe über die
Beschaffenheit und die Empfindung des Materials.
Jeder, der bereits gepinselt, lackiert oder gestrichen hat, weiss,
dass es über den «objektiven» Farbwert hinaus, weitere Eigenschaften gibt, die
in der Literatur nicht vorkommen, die aber wesentlich für das Erleben von Farbe
sind: Wie geschmeidig ist eine Farbsubstanz, bleibt ihr Glanz auch nach dem Anstrich?
Lässt sie sich gut verrühren, mischen oder in in Schichten auftragen? Bleibt
sie elastisch oder wird gar bröselig?
Physik der Farbe erzählt das Thema Farbe von der Stofflichkeit her –
von dem, was sich zwischen Daumen und Zeigefinger erkunden, zwischen Pinsel
und Leinwand verstreichen lässt. Das Buch arbeitet nicht mit einer neuen
Terminologie, es schärft eher die Umgangssprache in Bezug auf Farbe, da diese
auf Erfahrungen und Erlebnisweisen mit dem Material verweist.
Es gibt immer eine Stofflichkeit, einen Glanzgrad, eine Härte oder
Durchlässigkeit, die zusammen mit einem Farbwert erfahrbar werden. Ausserdem
gibt es einen Oberflächenverlauf oder eine unter dem Farbfilm liegende Textur,
die mit in die Wahrnehmung «drängen» – ein Farbton kommt selten allein.
Die Publikation ist in drei Teile gegliedert: «Optik der Farbe»
beschäftigt sich mit ihren glänzenden, matten, rauen, feinen, glatten,
helldunklen Eigenschaften; die «visuelle Haptik» beleuchtet Farbphänomene wie
Wärme, Distanz, Dichte, Alter, Gravitation, Brennwert; anschliessend zeigt ein
praktisch-angewandter Teil, welche gestalterischen Möglichkeiten sich durch
das Zusammenspiel von Farbsubstanz, Auftragsmittel und Träger eröffnen:
kämmen, streichen, rollen, sprühen, rakeln, lasieren usw.
Über den Autor:
Besuch der Kunstgewerbeschule Luzern.
Studium der Kunst in Prag, Paris und Bern.
Ab 1991 Lehrbeauftragter an der Schule für Gestaltung Zürich, später Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theorie der ZHdK.
Verfasser und Herausgeber verschiedener
Publikationen zu Fotografie, Kunst und Architektur.
Landschaftsmaler.
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