achtung: die Schriften
wir selber bauen unsre Stadt / achtung: die Schweiz / die neue stadt
Reprint der Bände 1–3 der «Basler Politische Schriften»
Mit den drei Bänden der «Basler Politische Schriften» wir selber bauen
unsre Stadt, achtung: die Schweiz und die neue Stadt hat das prominente Autorentrio
Lucius Burckhardt, Max Frisch und Markus Kutter in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre
nicht nur in der Schweiz eine engagierte Debatte um die Perspektiven in Stadt-
und Raumplanung initiiert. Erklärtes Ziel der Autoren war es, der damals
einsetzenden Zersiedlung von Stadt- und Landschaftsräumen entgegenzuwirken.
Auch heute, gut 60 Jahre später, haben die Themen und Fragestellungen,
derer sich die drei Protagonisten angenommen haben, nichts an Aktualität
verloren. Fragen wie «Welche Möglichkeiten der Einflussnahme haben die Bürger
auf Stadtplanung?», die die Autoren etwa dazu veranlasste, die seinerzeit
gängigen Instrumente der Stadtplanung kritisch zu hinterfragen, oder die Kritik
an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen, die im Vorschlag der
Gründung einer neuen Stadt mündeten, sind Beispiele für eine Diskussionskultur,
die auch heutigen Prozessen gut zu Gesicht stehen würden.
Die in achtung: die
Schweiz formulierte Forderung nach verdichteten Siedlungen und kontrolliertem urbanen
Wachstum bestimmen auch heute die raumplanerischen und städtebaulichen Diskussionen. Die Trilogie ist
wertvolles Zeitdokument und aktuelle Lektüre zugleich.
Die gemeinsame Neuauflage der vergriffenen Bände wird originalgetreu
gedruckt und um ein Vorwort von Markus Ritter sowie eine Einführung von Reto
Geiser und Angelus Eisinger ergänzt. Die Autoren untersuchen die Bedeutung der
Bände zu ihrer Zeit und ziehen Parallelen zur heutigen städtebaulichen
Situation in der Schweiz.
Über die Autoren
Der Soziologe Lucius Burckhardt (1925–2003) übernahm von 1961 bis 1973 mehrere Lehraufträge und später auch Gastdozenturen für Soziologie an der Architekturabteilung der ETH Zürich. Sein grosses Interesse an städtebaulich-soziologischen Fragestellungen hatte er bereits sechs Jahre zuvor mit der Herausgabe der Bände 1–3 der «Basler Politischen Schriften» zusammen mit Markus Kutter und Max Frisch unter Beweis gestellt. Von 1962 bis 1972 war er Chefredakteur der Schweizer Zeitschrift Werk. Burckhardt führte seine Auseinandersetzung mit dem Stadtraum ab 1973 als Professor für Sozioökonomie urbaner Systeme an der Gesamthochschule in Kassel weiter. Er war unter anderem korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Stadt- und Landesplanung sowie «Chevalier dans l′Ordre des Arts et des Lettres».
Der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch (1911–1991) studierte zunächst Germanistik, um später ein Architekturstudium zu absolvieren. Als er mit seinem Roman Stiller (1954) den literarischen Durchbruch erreichte, widmete er sich fortan ausschliesslich dem Schreiben. Er blieb architektonischen Fragestellungen jedoch weiterhin verbunden, wie es seine Zusammenarbeit mit Markus Kutter und Lucius Burckhardt an den ersten drei Bänden der «Basler Politischen Schriften» zeigt. Neben Romanen wie Homo faber (1957), Mein Name sei Gantenbein (1964) und Montauk. Eine Erzählung (1975) befassen sich auch Frischs Tagebuchveröffentlichungen und Erzählungen mit Fragen der postmodernen Identität und der Konstruktion der eigenen Biografie. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit seiner Schweizer Heimat bei Frisch eine zentrale Rolle, zu der auch Fragen vor allen des Städtebaus zählen.
Markus Kutter (1925–2005) war als Autor und
Publizist sowie als Historiker und Politiker tätig. Noch vor seiner
Dissertation (1954) begann er als Redakteur der Basler Chemiefirma Geigy, deren
Kommunikationsabteilung er aufbaute und bis 1958 leitete. 1959 gründete er mit Karl Gerstner die
Werbeagentur Gerstner + Kutter, ab 1962 GGK (mit Paul Grediger als Gerstner,
Grediger + Kutter), die mit ihren Kampagnen weltweit für Aufsehen sorgte.
Als Publizist und Sachbuchautor trat er ab 1955
mit Max Frisch und Lucius Burckhardt (und Karl Gerstner als Gestalter) mit der
Veröffentlichung der drei ersten Bände der «Basler Politischen Schriften» in
Erscheinung.
Angelus Eisinger ist Städtebau- und Planungshistoriker und seit 2013 Direktor Regionalplanung Zürich und Umgebung. Arbeitsschwerpunkte: Wirkungsforschung zu Planung und Städtebau, Beratungs- und Konzeptarbeit, Mitglied des Kuratoriums der IBA Basel 2020.
Reto Geiser ist Architekt und Architekturhistoriker mit
Fokus auf den Schnittstellen zwischen Architektur, Pädagogik und Medien.
Derzeit unterrichtet und forscht er als Gus Wortham Assistant Professor an der
Rice University School of Architecture in Houston, Texas.
Markus Ritter ist Biologe und Teilhaber der Beratungsfirma Life
Science AG in Basel sowie Generalsekretär-Stellvertreter im
Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt. Seit der ersten Begegnung 1983 hat
Ritter kontinuierlich mit Lucius und Annemarie Burckhardt bis zu deren Tod
zusammengearbeitet.
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